Test
Um für zukünftige Veranstaltungen erweiterte Möglichkeiten auszuloten, wie z.B. die automatische Spracherkennung und Übersetzung in unterschiedliche Sprachen, wurde ein Test mit der App "Automatische Spracherkennung und Übersetzung" von kloss.solutions durchgeführt. Hierbei bekamen Teilnehmer die Möglichkeit, sich von der App die gesprochenen Texte der Vorträge auf ihrem Smartphone oder Tablet anzeigen zu lassen.
Während der Veranstaltung wurden von 2 Dolmetscherinnen die Vorträge umgesetzt in lesbaren Text und auf eine Leinwand projiziert. Parallel dazu wurden die von der App generierten Texte an die konnektierten Geräte verteilt und teilweise zur späteren Analyse aufgezeichnet.
Analyse
Bei der Analyse stellten sich deutliche Unterschiede heraus:
Die Qualität der automatischen Spracherkennung (getestet wurde mit der Speech Recognition von Google) hängt sehr stark von der Qualität der eingesetzten Hardware (Mikrofon und Smartphone/Tablet für die App) sowie der Sprechweise des Redners ab. Selbst bei optimaler Hardware ist die deutliche Aussprache der Redners entscheidend für die exakte Spracherkennung.
Die Geschwindigkeit beim Sprechen ist erstaunlicherweise kein wesentlicher Faktor. Wichtig hingegen ist eine laute und deutliche Sprechweise ohne Pausen. Nur wenige Redner erfüllten diese Voraussetzungen. Und so war es keine Überraschung, dass im direkten Vergleich mit der Dolmetscher-Variante diese bessere Resultate produzierte. Lediglich dann, wenn sehr schnell ohne Pausen gesprochen wurde oder viele (lateinische) Fachbegriffe/Fremdwörter im Text vorkamen, waren die Dolmetscherinnen so intensiv mit der Korrektur beschäftigt, dass der Text nur lückenhaft und zum Teil fehlerhaft übersetzt wurde. Des Öfteren fehlten mehrere Sätze, weil die Dolmetscherinnen einfach nicht mehr mit der Übersetzung/Korrektur hinterherkamen.
Fazit
Insgesamt schnitt die Dolmetscher-Variante besser ab, weil durch die manuell durchgeführten Korrekturen der Text wesentlich verständlicher für die Leser war. So wurden z.B. Wortwiederholungen herausgenommen und fehlerhafte Grammatik korrigiert. Teilweise wurden auch andere, teils sinnvollere aber teils auch verfälschende, Formulierungen gewählt. Die App hatte immer dann die Nase vorn, wenn optimale Voraussetzungen durch den Redner gegeben waren.
Ausblick
Es ist zu erwarten, dass durch den Einsatz künstlicher Intelligenz die Qualität der Spracherkennung (nicht nur bei Google) in Zukunft verbessert wird. Vermutlich in 1-2 Jahren wird die App in der Lage sein, auf Konferenzen, Kongressen, etc. Übersetzungen automatisch in akzeptabler Qualität durchzuführen.
Bei der Planung derartiger Veranstaltungen sind leistungsfähige Hardware, voller WLAN- und störungsfreier Internetzugriff zu berücksichtigen.